Rest der Welt

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Nordamerika

USA

Während in Europa bisher der Großteil der weltweiten Offshore-Kapazitäten installiert ist, verzichten die Vereinigten Staaten bisher noch vollständig auf diese Art der Energiegewinnung. Allerdings hat sich die Regierung zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2020 bis zu 10 GW an Offshore-Kapazitäten zu installieren und noch ein Vielfaches mehr bis 2030 zu realisieren. Vor der Ostküste befinden sich bereits zwei Projekte in der konkreten Planungs- und Genehmigungsphase. Zudem ergeben sich auch im Golf von Mexiko, der Pazifikküste sowie auf den großen Seen Offshore-Potenziale. Durch eine direkte Technologie-Unterstützung sowie durch den Anschub bestimmter Projekte soll der Ausbau unterstützt werden. Vorbild für die ambitionierten Ziele ist die Offshore-Entwicklung in Europa.

Kanada

Wie im Nachbarstaat USA, wurden in Kanada noch keine Offshore-Kapazitäten aufgebaut. Generell kann das Land sowohl an Atlantik- als auch Pazifikküste auf Potenziale zurückgreifen. Erste Projekte sollen vor der Küste von British Columbia und auf dem Ontario-See entstehen. In Kanada gibt es keine einheitliche Gesamtstrategie der Bundesregierung für den Ausbau der Offshore-Windenergie, da die Zuständigkeit für die Energiepolitik und damit auch für die erneuerbaren Energien in der Verantwortung der Provinzregionen liegt. Entsprechend unterschiedlich sind die Anreize für die Errichtung von Offshore-Windparks in den Bundesstaaten. Somit existiert auch kein generelles Ausbauziel für die Offshore-Windenergie.


Asien

China

China ist eines der wenigen Länder außerhalb Europas, in denen bereits erste Offshore-Windparks (OWP) realisiert wurden. Potenzial für Offshore-Windenergieanlagen (OffWEA) besteht im Chinesischen Meer, welches das Ost- und Südchinesische Meer sowie das Gelbe Meer umfasst. Insgesamt waren Ende 2013 Offshore-Windenergieanlagen mit einer Gesamtkapazität von rd. 430 MW installiert. Darüber hinaus befinden sich zahlreiche weitere Projekte in der Entwicklung. Bis 2015 ist der Aufbau von weiteren Kapazitäten von bis zu 5 GW, überwiegend an der Ostküste, geplant. Bis 2020 soll die Kapazität auf 30 GW steigen. Die Regierung schreibt die Projekte jeweils aus und gewährt den Gewinnern der Ausschreibung eine Einspeisevergütung für den regenerativ erzeugten Strom. Der größte derzeit ausgeschriebene Windpark hat eine Kapazität von rd. 2 GW.

Japan

Neben China hat auch Japan bereits Offshore-Kapazitäten installiert. Stand Ende 2012 produzieren Offshore-Anlagen mit einer Kapazität von 50 MW regenerativen Strom. Bedingt durch die Insellage bestehen in Japan große Offshore-Potenziale, insbesondere an der Pazifikküste und den Küsten zum japanischen Meer. Nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima soll die Offshore-Windenergie nach dem Willen der Regierung dazu beitragen, die Abhängigkeit des Landes von der Atomkraft zu reduzieren. Daher sind derzeit weitere Pilotprojekte geplant, zudem wurden bereits Ausschreibungen für mehrere Großprojekte vorgestellt. Auch die Industrie beteiligt sich bereits aktiv an den Planungen zum Aufbau von Offshore-Kapazitäten. Japan unterstützt die Offshore-Technologie durch die Gewährung von Einspeisevergütungen, wobei bislang noch kein Ausbauziel festgelegt wurde.

Restliches Asien

Auch in weiteren asiatischen Ländern soll die Offshore-Energie zukünftig eine wichtige Rolle spielen. So will Südkorea beispielsweise bis zum Jahr 2019 den weltweit größten OWP mit einer Leistung von 2,5 GW errichten. Indien ist ebenfalls dabei, die Potentiale der Offshore-Windenergie auszuloten und will anschließend mit konkreten Projekten in die Umsetzung gehen. Die Regierung sieht in dem jetzigen Stadium zunächst ein Potenzial von rd. 3 GW. In Taiwan wird momentan an der Planung und Realisierung von Offshore-Pilotprojekten gearbeitet. Bis 2020 soll die Offshore-Windenergie auf 600 MW ausgebaut werden, bis 2030 soll die Marke von 3 GW erreicht werden.