Wertschöpfung

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© BMWi/Maria Parussel
Wertschöpfung

Der Ausbau der Offshore-Windenergienutzung bringt angesichts der gesteckten Ziele große wirtschaftliche Potenziale mit sich. Von den Wachstumsimpulsen profitieren nicht nur die Hersteller von Windenergieanlagen und Komponenten oder die Betreiber von Offshore-Windparks, sondern auch Zulieferbetriebe aus dem Maschinen- und Metallbau, dem Schiffsbau oder der Elektrotechnik, lokale Metall- und Elektrobetriebe sowie Werften und Häfen.

Aufbau der Offshore-Windindustrie kommt voran

Die Deutschen Unternehmen errichten mit Blick auf den Ausbau der Windenergienutzung in Nord- und Ostsee bereits Produktionsstätten für Offshore-Windenergieanlagen (OffWEA) und WEA-Komponenten und Fundamente an den deutschen Küstenstandorten. Das Investitionsvolumen für Fertigungen, Infrastruktur und Hafenlogistik beläuft sich nach Angaben des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA) dabei schon auf über eine halbe Milliarde Euro. Für die Windindustrie und die Maritime Wirtschaft eröffnet sich mit dem Ausbau der Offshore-Windenergie damit ein erhebliches Investitions- und Umsatzpotenzial. Ende 2012 waren von insgesamt rd. 118.000 Beschäfttigten des Windenergiesektors bereits rd. 18.000 Beschäftigte in der deutschen Offshore-Windindustrie tätig.

Wirtschaftliche Chancen der Offshore-Windenergie

Prognosen des VDMA gehen in den kommenden Jahren von einer jährlichen Zuwachsrate von über 1.000 MW neu installierter Offshore-Leistung in Deutschland aus. Die Offshore-Industrie dürfte sich damit in den kommenden Jahren zu einem bedeutenden Wirtschaftszweig entwickeln. Die Zahl der Beschäftigten und die Umsätze in dieser Branche werden aller Voraussicht nach in den nächsten Jahren erheblich ansteigen. Bis 2021 erwarten die Windenergie-Agentur Bremerhaven (WAB) und die Beratungsgesellschaft PwC bei einem kontinuierlichen Ausbau der Offshore-Windenergie auf 8.700 MW, dass deutschlandweit über 33.000 Beschäftigte in der Offshoreindustrie tätig sein werden. Diese könnten den Berechnungen zufolge dann entlang der gesamten Wertschöpfungskette einen Umsatz von über 22 Mrd. Euro erzielen.

Nationale Offshore-Projekte schaffen Basis für internationalen Markt

Die Etablierung der Offshore-Windindustrie in Deutschland kann auch die Voraussetzungen für eine starke Exportwirtschaft schaffen. Erfahrungen aus den nationalen Offshore-Projekten, insbesondere aus den küstenfernen Hochsee-Windparks in der AWZ, können deutschen Unternehmen aufgrund ihres Know-hows bei der Akquisition internationaler Projekte helfen.

Wertschöpfung in der Region - Zulieferindustrie im Binnenland profitiert

Die Wertschöpfung in der Offshore-Windindustrie wird nicht nur in den Küstenregionen, sondern in den verschiedensten Regionen Deutschlands stattfinden. Profitieren können insbesondere die starken Industriestandorte in Süd- und Westdeutschland. Während sich in den nördlichen Bundesländern v.a. die Produktionsstandorte von Offshore-Windenergieanlagen (OffWEA) und Großkomponenten wie Rotorblätter und Fundamente befinden, ist im Binnenland vielfach die Zulieferindustrie angesiedelt.

So sind beispielsweise in Nordrhein-Westfalen insbesondere die Hersteller von Komponenten wie WEA-Getrieben, Generatoren, Bremsen, Lagern oder Gusskomponenten ansässig. Aufgrund der kurzen Entfernung zu den Offshore-Standorten und den damit verbundenen logistischen Vorteilen (Transport, Kosten) werden sich die Produktion von Großkomponenten und die Endmontage aber an den Küstenstandorten konzentrieren.